Der Rahmenkredit, gelegentlich auch als Abrufkredit bezeichnet, kann als eine Art Kombination von Dispokredit und Ratenkredit bezeichnet werden. Mit dem Dispokredit gemeinsam hat er, dass das Darlehen vom Verbraucher flexibel abgerufen werden kann. Allerdings sind Rahmenkredite deutlich günstiger als die meist teuren Dispos. Um einen Rahmenkredit zu erhalten, müssen Kreditnehmer jedoch ein sicheres Einkommen und eine vergleichsweise hohe Bonität vorweisen können.
Wofür und wie kann der Rahmenkredit genutzt werden?
Der Rahmenkredit ist wie geschaffen für ein „finanzielles Polster“, das flexibel genutzt werden kann – ohne sehr teure Dispozinsen zahlen zu müssen. Besteht also Bedarf für unvorhersehbare Anschaffungen oder gibt es finanzielle Engpässe, kann die zusätzliche Kreditlinie eines Rahmenkredits hierfür genutzt werden. Zudem kann er immer und jederzeit wiederholt in Anspruch genommen werden.
Der Rahmenkredit ist ein ziemlich unkompliziertes Finanzprodukt: Bei diesem vereinbart die Bank mit dem Kunden einmalig einen festen Kreditrahmen. Im Prinzip funktioniert der Rahmenkredit also wie ein Überziehungskredit, aber mit wesentlich niedrigeren Zinssätzen. Allerdings gewähren ihn Banken nicht standardmäßig bei der Eröffnung eines Girokontos. Vielmehr muss der Rahmenkredit separat beantragt werden. Die Bewilligung des Antrags setzt wiederum voraus, dass der Kreditnehmer über eine ausreichend hohe Bonität verfügt.
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Was kostet der Rahmenkredit?
Auch für die Nutzung eines Rahmenkredits entstehen Zinskosten. Diese liegen allerdings unterhalb der Zinskosten für einen vergleichbaren Dispositionskredit. Gängige Zinssätze variieren je nach Bank zwischen 3,0 und 7,0 Prozent. Zum Vergleich:
- Ratenkredit: Ratenkredite sind meist um einige Prozentpunkte günstiger. Allerdings müssen sie über einen Zeitraum von mindestens 12 Monaten abbezahlt werden. Wer also nur für einige Monate oder Wochen ein Darlehen benötigt, fährt mit dem Rahmenkredit unterm Strich günstiger.
- Dispokredit: Die Zinssätze für Dispokredite bewegen sich zwischen 5,0 und 14,0 Prozent. Bei vielen Banken sind die Zinsen zweistellig oder nur knapp im einstelligen Bereich.
Auch für die Einrichtung eines Rahmenkredites werden keinerlei Gebühren berechnet. Wird der eingeräumte Kreditrahmen später nicht genutzt, so sind auch keine Zinsen zu zahlen. In diesem Fall ist er für den Kreditnehmer kostenlos.
Beispiel: Ein Bankkunde lässt sich einen Rahmenkredit für 7.500 Euro einrichten. Nachdem das Darlehen verfügbar ist, überweist er sich vom Rahmenkreditkonto 2.500 Euro auf das eigene Girokonto. Ab dem Datum der Inanspruchnahme sind für jeden Tag Zinsen zu zahlen. Die Zinsberechnung stoppt und endet wieder, sollte der Betrag komplett zurück überwiesen worden sein. Bei einer Tilgung in monatlichen Raten werden nur die Zinsen für die jeweils verbleibende Restschuld berechnet.
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Vor- & Nachteile des Rahmenkredits
Aus Sicht des Kreditnehmers weist der Rahmenkredit durchaus einige Vorteile auf. Ins Gewicht fallen insbesondere folgende Punkte:
- Einrichtungsgebühr entfällt
- Zinsbelastungen nur auf tatsächlich genutzte Beträge
- erheblich niedrigere Zinssätze im Vergleich zum Dispokredit
- Rückzahlung einfach per monatlicher Rate oder Rücküberweisung auf das Rahmenkreditkonto
- keine Kosten bzw. Gebühren, wenn der Kredit nicht genutzt wird
- wiederholte Nutzung jederzeit möglich
Aber: Vergleicht man die Zinsbelastungen mit einem üblichen Ratenkredit, so sind die Kosten bei einem Rahmenkredit in der Regel höher – zumindest bei langfristiger Nutzung des Rahmenkredits. Außerdem erfordert der Rahmenkredit mit seiner größeren Freiheit bei der Rückzahlung viel mehr Selbstdisziplin und finanzielle Selbst-Organisation. So könnte der fehlende Druck bei der Rückzahlung Bankkunden eher dazu verleiten, sich zum Beispiel neben einem weiterhin genutzten Dispokredit zusätzlich zu verschulden.
Wie wird der Rahmenkredit zurückgezahlt?
Für einen Rahmenkredit gibt es keine bestimmte Frist, das in Anspruch genommene Geld wieder zurückzahlen zu müssen. In vielen Fällen wird von Kreditinstituten aber ein fester Mindestrückzahlungsbetrag gefordert oder dieser wird prozentual auf die Höhe des beanspruchten Kreditrahmens bezogen. Das bedeutet:
- Rückzahlungen zum Beispiel in Höhe von 1,5 bis 2,0 Prozent des Kredits pro Monat
- fixe Tilgung von mindestens 100 Euro pro Monat
Hinweis: Auch wenn keine fixen Tilgungszahlungen zu leisten sind, sollten Verbraucher trotzdem einen eigenen Tilgungsplan erstellen. So kann die offene Schuld möglichst rasch getilgt werden, um die Zinsbelastung entsprechend im Rahmen zu halten.
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