Bei einem anstehenden Umzug summieren sich die Kosten oft schnell: Neben einer passenden Küche, neuen Möbeln, Malerarbeiten und einem Umzugsunternehmen sind außerdem die Kosten für eine anfallende Mietkaution zu tragen. Gerade für Letztere, die beim Einzug in eine neue Mietwohnung oder ein Haus meist drei Monatsmieten beträgt, fehlt aber oft das Geld. In dieser Situation gibt es aber einen Ausweg für Mieter: die Mietkaution finanzieren! Das wird mit einem Kautionskredit möglich.
Der Kautionskredit – eine Definitionsfrage
Was genau ein Kautionskredit eigentlich ist, lässt sich gleich auf dreierlei Weise definieren:
Im Bankenwesen wird unter einem Kautionskredit oft eine Garantie bzw. Bürgschaft gegenüber dem Vermieter, die von einer Bank übernommen wird, verstanden. Diese Kautionsbürgschaft verbessert die Kreditwürdigkeit des potenziellen Mieters und garantiert dem Vermieter, dass die Bank für eventuelle Schäden an der Wohnung oder ausgebliebene Mietzahlungen einstehen wird. Für den Vermieter bedeutet die Bankbürgschaft aber auch, dass er die Bürgschaft der Bank anstatt einer „echten“ Kautionszahlung erhält. Dementsprechend muss sich der Vermieter mit dieser Art des Kautionskredits einverstanden erklären.
Eine zweite, eher umgangssprachlich verwendete Definition für den Kautionskredit ist die Kautionszahlung in Raten an den Vermieter. Hierbei handelt es sich nicht um einen „echten“ Kredit. Vielmehr vereinbaren Mieter und Vermieter, dass die Kaution nicht in einer Summe, sondern in mehreren Teilbeträgen zahlbar sein soll. Obwohl die Kaution in Raten genau genommen kein echter Bankkredit ist, trifft man sie in der Mietpraxis häufiger an als den Kautionskredit in Form einer Kautionsbankbürgschaft.
Die dritte und in der Praxis besonders oft vorkommende Variante des Kautionskredits ist die Aufnahme eines „echten“ Bankkredits zur Finanzierung der Mietkaution. Der für die Mietkaution benötigte Geldbetrag wird dabei über einen klassischen, nicht zweckgebundenen Ratenkredit finanziert, um ihn in einer Summe an den Vermieter zu zahlen. Anschließend wird der Kautionsbetrag in kleinen Raten an die Bank zurückgezahlt.
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Welche Kreditmöglichkeiten zur Kautionsfinanzierung gibt es?
Wer umziehen, die notwendige Kaution hinterlegen und zudem ausreichende Geldmittel für eine neue Einrichtung oder notwendige Arbeiten in der Wohnung zur Verfügung haben möchte, steht oft vor einer Herausforderung. Allerdings bieten sich gleich mehrere Kreditmöglichkeiten an, um den Kautionsbetrag finanzieren zu können:
Besonders verbreitet ist die Nutzung des Dispositionskredits zur Kautionsfinanzierung. Dabei wird ein bereits vorhandener und von der Bank gewährter Dispositionskredit zur Überziehung des Kontos genutzt, um den Kautionsbetrag in voller Höhe oder in Raten an den Vermieter zu zahlen. Obwohl diese Kreditlösung einfach und stets verfügbar ist, muss beachtet werden, dass für die Finanzierungsvariante meist hohe Zinskosten anfallen. Außerdem ist zu bedenken, dass der eigene Finanzspielraum stark eingeschränkt wird, sofern man den Dispositionskredit zur Kautionsfinanzierung voll ausschöpft.
Günstiger und sinnvoller ist daher meist die Kautionsfinanzierung mithilfe eines „echten“ Bankkredits. Als nicht zweckgebundener Klein- bzw. Ratenkredit ausgestaltet, wird hierzu – bestenfalls nach einem Kreditvergleich – ein Bankkredit in passender Höhe aufgenommen. Der Kreditbetrag wird dazu genutzt, um die fällige Mietkaution in einer Summe an den Vermieter zu entrichten. Im Anschluss hat der Mieter die Möglichkeit, den Kautionsbetrag in mehreren, seinen finanziellen Verhältnisse angepassten Raten an die kreditgebende Bank zurückzuzahlen.
Was muss bei der Aufnahme des Kautionskredits beachtet werden?
Potenzielle Mieter, die über die Aufnahme eines Kautionskredits nachdenken, sollten bei der Kreditwahl auf folgende Punkte achten:
- Kreditsumme festlegen
Vor der Kreditaufnahme ist selbstverständlich der tatsächliche Finanzierungsbedarf zu ermitteln. Dabei gilt: Im Normalfall entspricht die Mietkaution in ihrer Höhe drei Monatsmieten. Dem geliehenen Kreditbetrag sollte diese Summe möglichst nahekommen. Das bedeutet: Die Kreditsumme sollte möglichst niedrig, aber für den Kautionsbetrag ausreichend gewählt werden.
- Laufzeit und Kreditrate
Eine kürzere Kreditlaufzeit lässt die monatlichen Raten zur Kreditrückzahlung höher ausfallen. Zudem spart eine schnelle Rückzahlung Zinskosten. Kreditnehmer sollten daher darauf achten, die Laufzeit des Kredits möglichst kurz auszuwählen. Gleichzeitig muss sich die Rückzahlungsrate innerhalb des monatlich verfügbaren Finanzbudgets bewegen.
- Sondertilgungen beachten
Bei der Kreditwahl ist es sinnvoll, ein Kreditangebot auszuwählen, das zusätzlich zu den geplanten Monatsraten kostenlose Sondertilgungen erlaubt. Kommt der Kreditnehmer unerwartet zu Geld, ist somit eine vorzeitige Rückzahlung des Kredits möglich.
- Zinsen beachten
Beim Vergleich von Kreditangeboten sollten potenzielle Kreditnehmer besonders genau auf den effektiven Jahreszins achten. Der effektive Jahreszins ist jener Zinssatz, der bereits alle anfallenden Kreditkosten beinhaltet. Mit welchem Zinssatz dabei genau zu rechnen ist, unterscheidet sich zwischen den Banken. Außerdem wird der effektive Jahreszinssatz in vielen Fällen bonitätsabhängig ermittelt und variiert damit von Kunde zu Kunde. Da die Kreditsumme bei einem Kautionskredit jedoch vergleichsweise niedrig ausfällt, ist mit eher niedrigere Zinskosten zu rechnen.
- Schufa und Kreditvoraussetzungen
Da die Kautionssumme bei der Anmietung eines Hauses oder einer Wohnung üblicherweise drei Monatsmieten beträgt, kann der Kreditbetrag des Kautionskredits variieren. Im Vergleich zu sonstigen Krediten bleibt die Kreditsumme aber verhältnismäßig gering. Dementsprechend sind auch die Kreditvoraussetzungen weniger streng als bei anderen Kreditformen. Üblicherweise muss der Kreditnehmer folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Er muss 18 Jahre alt sein,
- einen Wohnsitz in Deutschland haben,
- muss über ein deutsches Girokonto verfügen und
- der Kreditnehmer darf keine negativen Schufa-Einträge haben.
Alternativen zu dem Kautionskredit?
Es gibt mehrere Definitionsansätze für den Begriff des Kautionskredits. Dementsprechend bestehen auch für potenziellen Mieter mehrere Möglichkeiten, um eine fällige Kaution zu finanzieren. Neben der oben beschriebenen Möglichkeit der Kautionsfinanzierung mit Hilfe eines „echten“ Kautionskredits, sind eine Kaution-Ratenzahlung sowie die Kautionsfinanzierung durch Sparen denkbar.
Die Funktionsweise der Kautionsfinanzierung durch Sparen dürfte sich leicht erschließen: Ist klar, dass in der Zukunft ein Umzug ansteht, wird monatlich ein bestimmter Betrag (je nach verfügbarem Budget) zur Seite gelegt. Ist der monatlich gesparte Betrag groß genug, lässt sich somit innerhalb einiger Monate die Kautionssumme zusammensparen.
Eine weitere, vielen Mietern gar nicht bekannte Möglichkeit der Kautionsfinanzierung ist die Möglichkeit, die Kaution direkt an den Vermieter in Raten zu zahlen. Diese Ratenzahlungsmöglichkeit ist gesetzlich in § 551 BGB bestimmt und eröffnet jedem Mieter die Option einer Kautions-Ratenzahlung. Gesetzlich ist eine Teilzahlung in drei Raten vorgesehen. Die erste Kautionsrate wird bereits bei Anmietung der Wohnung, die zweite und dritte Rate in den folgenden Monaten (zusammen mit den Mietzahlungen) fällig. Da diese Ratenzahlungsmöglichkeit gesetzlich vorgeschrieben ist, kann ihr der Vermieter nicht widersprechen. Allein eine Ratenzahlung in kleineren Teilbeträgen bedarf seiner Zustimmung.
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Kautionskredite zusammengefasst
Mit dem Begriff des Kautionskredits sind oft sowohl „echte“ Bankkredite zur Kautionsfinanzierung als auch Kautionsbürgschaften durch eine Bank gemeint. Mieter, die in diesem Zusammenhang über die Kautionsbürgschaft einer Bank nachdenken, müssen beachten, dass ein neuer Vermieter diese stets akzeptieren muss. Ist der Vermieter mit der Bürgschaft nicht einverstanden, stellen auch ein Ratenkredit zur Kautionsfinanzierung oder die Zahlung der Mietkaution in Raten direkt an den Vermieter attraktive Finanzierungsalternativen dar.