Am 31. Juli ist die Abgabe der Steuererklärung fällig. Dieses Datum gilt für Verbraucher nur dann nicht, wenn sie von einem Steuerberater vertreten und bei der Erstellung der Steuererklärung unterstützt werden. Dennoch stellt sich vielen Steuerzahlern die Frage, ob sich die Unterstützung durch einen Steuerberater tatsächlich lohnt, welche Kosten für den Steuerberater anfallen und ob eventuelle Steuerersparnisse die Beratungsausgaben kompensieren können.
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Was kostet ein Steuerberater durchschnittlich?
Die Kosten einer Steuerberatung unterscheiden sich von Fall zu Fall und werden nicht entsprechend eines Einheitstarifs abgerechnet. Schließlich erbringt der Steuerberater eine individuelle Beratungsleistung, die stets auf die Bedürfnisse jedes Klienten abgestimmt ist.
Allerdings ist durch die StBVV, die Steuerberatervergütungsverordnung, zumindest ein Rahmen für angemessene Steuerberaterhonorare festgelegt. Die Verordnung gibt Aufschluss darüber, welche Honorarhöhe für bestimmte Leistungen minimal sowie maximal als angemessen zu erachten ist.
Innerhalb der festgelegten Honorarspanne (die mit sogenannten „Zehnten“ bemessen wird) kann der Steuerberater dann jedoch frei darüber entscheiden, welche Gebühren für eine bestimmte Leistung fällig werden sollen. Der Zehnte bezeichnet bei der Gebührenbestimmung regelmäßig ein Zehntel einer festgelegten Höchstgebühr.
Typischerweise berechnet ein Steuerberater sein Honorar je nach Fall in Zehnteln wie folgt:
Erbrachte Leistung | Kosten |
---|---|
Einkommensteuererklärung ohne Einkünfteermittlung | 1 bis 6 von 10 |
Gewerbesteuererklärung | 1 bis 6 von 10 |
Umsatzsteuererklärung inklusiveErgänzungsanträge | 1 bis 8 von 10 |
Einfache Erbschaftsteuererklärung | 2 bis 10 von 10 |
Zusätzlich regelt die Gebührenverordnung außerdem, wie hoch die Maximalgebühr für eine Leistung (also 10 von 10) entsprechend des Jahresumsatzes bzw. des Jahreseinkommens (Gegenstandswert) angesetzt werden darf. Anhand dieser beiden Werte lässt sich die fällige Gesamtgebühr ermitteln:
Gegenstandswert maximal | Maximalgebühr (10 von 10) |
---|---|
6.000 Euro | 355 Euro |
8.000 Euro | 433 Euro |
10.000 Euro | 510 Euro |
16.000 Euro | 594 Euro |
19.000 Euro | 636 Euro |
22.000 Euro | 678 Euro |
25.000 Euro | 720 Euro |
30.000 Euro | 796 Euro |
40.000 Euro | 947 Euro |
50.000 Euro | 1.098 Euro |
65.000 Euro | 1.179 Euro |
Bei der Steuerberater-Kostentabelle ist zu beachten: Der Steuerberater ist außerdem dazu berechtigt, Zusatzkosten für Kommunikationsaufwendungen (z.B. Telefon, Post, Fax etc.) sowie für sonstige Auslagen zu berechnen.
Steuerberatungskosten absetzen
Steuerberatungskosten und Kosten zur Ermittlung eigener Einkünfte sind grundsätzlich in der Steuererklärung geltend zu machen. Das gilt auch für Kosten, die Angestellten im Rahmen der Einkommenssteuererklärung entstehen. Die Kosten sind in der Anlage N unter Werbungskosten einzutragen.
Auch Aufwendungen, die für die Inanspruchnahme eines Steuerberaters beim Komplettieren der Anlagen
- V
- KAP
- R
- L
- G
- S
- EÜR
entstehen, sind als Werbungskosten absetzbar.
Darüber hinaus sind Kosten zur Ermittlung der Einkünfte absetzbar, die für
- Fachliteratur (Zeitschriften, Bücher, Magazine zum Steuerrecht)
- Computerprogramme und Steuer-Software
- Fahrten zum Finanzamt oder zum Steuerberater sowie für
- Kommunikation mit einem Steuerberater
angefallen sind.
Nicht geltend zu machen sind hingegen Kosten, die für Hilfen beim Ausfüllen des Steuererklärung-Mantelbogens oder beispielsweise der Anlage „Kind“ anfallen. Entsprechendes gilt außerdem für alle Steuererklärungsbereiche, die allein der privaten Lebensführung zuzuordnen sind.
Wie können Steuerberater-Kosten gespart werden?
Obwohl die Gebühren für Leistungen des Steuerberaters durch eine Gebührenverordnung festgelegt sind, hat der Steuerzahler dennoch die Möglichkeit, anfallende Kosten zu senken. Insbesondere durch die eigenständige Übernahme von Buchhaltungstätigkeiten und die vollständige Zurverfügungstellung der für die Steuererklärung erforderlichen Unterlagen lassen sich Aufwand und damit Kosten sparen.
Im Falle einer Einkommenssteuererklärung sind dem Steuerberater diese Unterlagen vollständig zur Verfügung zu stellen:
- der letzte Steuerbescheid
- die Lohnsteuerbescheinigung
- (wenn vorhanden) Spendenbescheinigungen
- Werbungskostenbelege
- Riester- bzw. Rürup-Bescheinigung
- Nebenkostenabrechnung
- Haftpflichtbeiträge
- Steuerbescheinigungen (Banken)
- Handwerkerrechnung etc.
Darüber hinaus ist es oft möglich, nach einem ersten Beratungstermin eine Kostenpauschale mit dem Steuerberater zu vereinbaren. Auf diese Weise lassen sich ebenfalls Kosten sparen.
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Wann lohnt sich ein Steuerberater?
Für die meisten unbeschränkt Steuerpflichtigen lohnt es sich, die Hilfe des Steuerberaters in Anspruch zu nehmen. So ermittelte das Statistische Bundesamt beispielsweise, dass von 13,2 Millionen Menschen, die eine Einkommensteuererklärung abgegeben haben, 11,5 Millionen Geld im Rahmen einer Steuererstattung zurückerhielten. Der Rückzahlungsbetrag lag durchschnittlich bei 935 Euro.
Prinzipiell gilt jedoch: Je weniger Eigeninteresse und Fachwissen der Steuerzahler mitbringt und je komplexer der individuelle Steuerfall ist, desto lohnender ist die Beratung durch einen Steuerfachmann.
Die Steuererklärung selbst erstellen
Wer sich dennoch selbst an seiner Steuererklärung versuchen möchte, kann dabei auf verschiedene Hilfsmittel zurückgreifen. So erleichtert beispielsweise eine Steuersoftware oder ein Lohnsteuerhilfeverein das Bewältigen der Erklärung.
- Wer sich für das Erstellen seiner Steuererklärung unter Zuhilfenahme einer Steuersoftware entscheidet, erhält für meist rund 30 Euro Unterstützung bei individuellen Steuerfragen sowie beim korrekten Ausfüllen sämtlicher Steuerformulare.
- Wer bei der Steuererklärung die Kosten weiter reduzieren will, kann sie mit Hilfe des Elster-Formulars erstellen. Hier besteht die Möglichkeit des Ausfüllens sowohl in Papier- als auch in digitaler Form. Zu bedenken ist jedoch, dass der Steuerpflichtige hierbei keinerlei individuelle Hilfe erhält und die Wahrscheinlichkeit, Absetzbares zu vergessen, recht groß ist.
- Komfortabler kann darum der Gang zu einem Lohnsteuerhilfeverein sein. Diese Vereine bieten üblicherweise eine dem Steuerberater ähnliche Basisberatung und Hilfestellungen beim Ausfüllen und Einreichen der Unterlagen an. Finanziert werden die Vereine dabei über Mitgliedschaftsbeiträge – die meist jedoch kostengünstiger sind als die Gebühren eines Steuerberaters.
Steuerberater-Kosten zusammengefasst
Wer sich im Bereich Steuern und Abgaben nicht auskennt, tut gut daran, sich bei seiner Steuererklärung von einem Steuerberater unterstützen zu lassen. Das gilt insbesondere dann, wenn der eigene Steuerfall kompliziert und schwierig zu überschauen ist. Zumeist rechnen sich die für den Steuerberater anfallenden Kosten und Gebühren außerdem durch Steuerrückzahlungen. Um die Steuerberater-Kosten darüber hinaus weiter zu senken, empfiehlt es sich, möglichst viele Aufgaben rund um die Steuer (z.B. die Buchhaltung) selbst zu übernehmen.