Soll ein Studium finanziert werden, beantragen viele Studierende immer noch den Klassiker: das Fördergeld nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG). Allerdings gelten dort Einkommensgrenzen, sodass nicht jeder Studierende die Förderung erhalten kann. Wer als Alternative eine Studienfinanzierung ohne BAföG sucht, wird zahlreiche Angebote an Studien- und Bildungskrediten, Stipendien oder Bildungsfonds von privaten Kreditinstituten finden können. Dann heißt es, die eigenen Studienkosten richtig zu kalkulieren. Und: nicht die erste Wahl ist gleich die beste Finanzierung.
Kredite zu Top-Konditionen
auf Kredite.com
Nutzen Sie unseren kostenlosen Kreditvergleich &
finden Sie direkt online Ihren Wunschkredit.
Welche Kosten fallen während eines Studiums an?
Wie teuer ein Studium ist und welche Kosten dabei anfallen, sollte vorab geklärt werden. Es ist die wichtigste Frage, bei der Studienanfänger absolut realistisch kalkulieren sollten. Gerade auch bei den Lebenshaltungskosten sollte alles wie Nahrung, Kleidung, Hygiene und Freizeitgestaltung einkalkuliert werden. So gehören zu den wichtigsten Kosten eines Studiums unter anderem Ausgaben für diese Bereiche:
- Wohnen: Miete, Strom, Heizung & Wärme, (Ab-)Wasser, Müll, Telefon und Internet
- Studium: Semesterbeitrag (Semesterticket, Studentenwerk, Verwaltung), Lehrmittel (Fachliteratur, Studienmaterialien), Kopien & Druckerpatronen
- Leben: Lebensmittel, Kleidung, Hygiene, Freizeit, Sport, Reparaturen
- Mobilität: Bus- und Zugfahrten, Studententickets, Pkw (Steuern, Wartung u. Tanken)
- Krankenversicherung: wenn nicht mehr bei den Eltern mitversichert
- Versicherungen: Haftpflicht, ggf. Hausrat (Fahrrad), Berufsunfähigkeit, Unfall, Kfz.
Die monatlichen Kosten liegen so je nach Studienort bei rund 1.000 bis 1.500 Euro. Am meisten hilft es, sich zu Studienbeginn eine detaillierte Checkliste über die anfallenden Kosten zu erstellen und diese später weiter zu führen. So behalten Studenten einen systematischen Überblick und später auch die Kontrolle über die eigene finanzielle Situation.
Welche Möglichkeiten der Studienfinanzierung gibt es?
Wer ein Studium aufnehmen möchte, kann verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten in Betracht ziehen. Die bekanntesten und am meisten genutzten Finanzierungshilfen sind das Bafög, Studienkredite, Bildungsfonds sowie Stipendien.
BAföG
Die bekannteste Finanzierungsquelle ist das Fördergeld nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG). Die staatliche Förderung ist dann erste Wahl, wenn das Einkommen der Eltern und das des Studierenden nicht ausreicht, ein Studium zu finanzieren.
Das BAföG ist aber an Bedingungen geknüpft: Es ist einkommensabhängig, was bedeutet, dass der monatliche Verdienst sowohl der Eltern wie auch der Studierenden eine bestimmte Höhe nicht überschreiten darf. Der BAföG-Höchstsatz liegt derzeit bei 735 Euro monatlich. Dabei ist das Geld zur Hälfte ein Zuschuss. Die andere Hälfte wird als zinsloses Darlehen gewährt. Die eine Hälfte muss also nach dem Studium wieder zurückgezahlt werden. Die Rückzahlung startet aber erst fünf Jahre nach der letzten BAföG-Auszahlung. Außerdem tritt die Rückzahlungspflicht erst dann ein, wenn ein bestimmtes Einkommen verdient wird.
Studien- und Bildungskredite der KfW
Banken und insbesondere die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bieten Studierenden einen Studienkredit oder Bildungskredit zur Finanzierung des eigenen Studiums an. Der bekannteste unter ihnen ist der KfW-Studienkredit. Dabei reichen teilweise auch private Filial- und Geschäftsbanken diesen Kredit von der KfW an ihre Kunden weiter, da sie keine eigenen Studiendarlehen anbieten.
Der Studienkredit der KfW zahlt monatlich einen Betrag bis zu 650 Euro aus. Im Vergleich zum BAföG ist er flexibler: So kann der Auszahlungsbetrag pro Semester neu festgelegt werden. Außerdem lassen sich mit ihm neben einem Erst- auch ein Zweitstudium oder die Promotion finanzieren. Bei der KfW kann der Studienkredit unabhängig von Kreditsicherheiten und Einkommensnachweisen online und unbürokratisch beantragt werden.
Insgesamt werden Studienzeiten von bis zu 14 Semestern finanziert. Einschränkungen sind aber, dass der Studienkredit nur für deutsche Staatsbürger oder EU-Staatsbürger mit dauerhaftem Aufenthalt in Deutschland vergeben wird. Zudem müssen die Antragsteller jünger als 44 Jahre alt ein.
Außerdem bietet die KfW noch den Bildungskredit unabhängig vom Einkommen der Eltern und einer BAföG-Förderung an. Besonderheit beim Bildungskredit: Er wird erst dann gewährt, wenn das Studium bereits seit zwei Jahren läuft oder die Zwischenprüfung ansteht. Auch besteht der Zweck darin, außergewöhnliche Kosten beim Studium wie ein Auslandssemester oder den Studienabschluss zu finanzieren. Zudem ist die Förderhöhe gedeckelt: Maximal werden 300 Euro pro Monat für maximal zwei Jahre gezahlt. In der Summe werden damit höchstens 7200 Euro ausbezahlt. Der Bildungskredit ist zu 100 Prozent ein Darlehen und muss nach dem Studium vollständig mit Zinsen zurückgezahlt werden.
Studienkredite von privatwirtschaftlichen Banken
Auch herkömmliche Geschäftsbanken und Sparkassen bieten teilweise Bildungskredite an. Sie werden ebenfalls monatlich ausbezahlt, sind aber nicht auf den KfW- bzw. BAföG-Satz begrenzt. Zudem erhalten Studenten diese Darlehen unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern.
Die Rückzahlungsbedingungen und Zinsbeträge der Darlehen ähneln denen der KfW. Abbezahlt werden muss der Kredit erst nach Beendigung des Studiums, teilweise mit einer gewissen tilgungsfreien Überbrückungsphase.
Tipp: Kreditnehmer sollten Darlehen verschiedener Banken miteinander vergleichen, bevor sie einen Kreditvertrag abschließen. Nur so lässt sich ein möglichst günstiger und gleichzeitig passgenauer Kredit finden.
Stipendien
Ein oft vernachlässigter Finanzierungsweg sind Stipendien. Allerdings denken viele Studenten, dass sie mit einem Antrag chancenlos wären oder nur Einser-Abiturienten sowie Hochbegabte gefördert würden. Natürlich sehen sich renommierte Stiftungen wie die Studienstiftung des deutschen Volkes ihre Kandidaten sehr genau an und verlangen gute Noten im Abiturzeugnis. Aber es spielen auch noch zahlreiche andere Kriterien wie etwa soziales Engagement eine Rolle.
Es lohnt sich also, einmal genauer die Förderbedingungen der zahlreichen, in Deutschland bestehenden Stipendienprogramme zu betrachten. Eine Übersicht der verschiedenen Programme bieten Plattformen mit Datenbanken wie zum Beispiel der Stipendienlotse (https://www.stipendienlotse.de) des Bundesministeriums für Bildung.
Bildungsfonds
Nicht zuletzt sind die sogenannten Bildungsfonds eine Quelle, das eigene Studium finanzieren zu lassen. Dabei haben die Angebote häufig einen privatwirtschaftlichen Hintergrund. Denn oft werden Bildungsfonds über Investmentfonds finanziert.
Studienfonds vergeben die Studienfinanzierung als Förderung, die nach dem Berufseinstieg wieder zurückgezahlt werden muss. Sie verlangen für die Studienfinanzierung aber keine Zinsen, sondern einen vorab fest vereinbarten Prozentsatz vom späteren Einkommen in der mehrjährigen Rückzahlungsphase.
Das kann dazu führen, dass Besserverdienende mehr als die gewährte Fördersumme zurückzahlen müssen. Daher vergeben Bildungsfonds die Förderung häufig an beruflich besonders aussichtsreiche Kandidaten mit besten Noten. Obwohl die Förderung unabhängig vom Einkommen der Eltern vergeben wird, schränken Bildungsfonds sie aber oft auf bestimmte Studienfächer (MINT) oder den Studienfortschritt (Semesterzahl, Master, 1. Staatsexamen etc.) ein. In jedem Fall sollten die Förderverträge vor Abschluss immer sorgfältig geprüft werden.
Kredite zu Top-Konditionen
auf Kredite.com
Nutzen Sie unseren kostenlosen Kreditvergleich &
finden Sie direkt online Ihren Wunschkredit.
Arbeiten neben dem Studium: Was sollte jeder Studierende wissen?
Oft verdienen sich Studierende neben ihrem Studium mit Minijobs, Werkstudentenstellen oder Ferienjobs Geld dazu. Dabei kommen wegen verschiedener Schwellenwerte und gesetzlicher Pflichten in der Regel nur diese Tätigkeiten in Frage:
- Tätigkeiten, die als geringfügige Beschäftigung zählen, wie insbesondere ein sogenannter 450-Euro-Job
- Beschäftigungen, die nicht mehr als 3 Monate oder 70 Arbeitstage im Jahr andauern. Für die Schwellenwerte können auch mehrere Jobs zusammengezählt werden. Frist der Regelung: Vorerst bis zum 31. Dezember 2018
- Beschäftigungen (Anstellung) mit regelmäßigen Wochenarbeitszeiten von nicht mehr als 20 Stunden. Aber: Ausnahmen gibt es an Wochenenden sowie nachts. In den Semesterferien können bis zu 40 Stunden gearbeitet werden.
- Arbeitsverhältnisse, die wie Ferienjobs auf die Semesterferien beschränkt sind.
Grundsätzlich gilt also, dass sich eine Beschäftigung mit einer Studienfinanzierung wie dem BAföG ohne Probleme vereinbaren lässt, wenn nicht mehr als 450 Euro pro Monat verdient wird. Werden mehr als 450 Euro beim Minijob verdient, besteht zudem eine Versicherungspflicht. Und: Wer mehr als 20 Stunden pro Woche außerhalb der vorlesungsfreien Zeiten arbeitet, riskiert seinen Studentenstatus zu verlieren.
Werkstudentenstellen
Sehr gefragt zur Finanzierung eines Studiums sind die sogenannten Werkstudentenjobs. Viele Angebote kommen insbesondere von Unternehmen oder von der Hochschule (studentische Hilfskräfte) selbst. Dabei haben Werkstudentenstellen gerade bei Unternehmen den doppelten Vorteil: Einerseits müssen für die Stelle durch das sogenannte Werkstudentenprivileg keine Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge gezahlt werden. Andererseits können Studierende dort wertvolle Einblicke in die betriebliche Praxis erhalten und Kontakte für später knüpfen.
Außerdem: Es ist auch möglich, einen Minijob mit einer Anstellung als Werkstudent zu kombinieren. Allerdings ist die 20-Wochenarbeitsstunden-Grenze außerhalb der vorlesungsfreien Zeit einzuhalten. Ebenso dürfen es im Kalenderjahr auch nicht mehr als 26 Wochen sein, in denen über 20 Stunden pro Woche gearbeitet wird.
Studenten: steuerfreier Verdienst
Wer als Studierender etwas Geld durch Minijobs, Werkstudentenstellen oder Ferienjobs hinzuverdient, bleibt grundsätzlich bis in Höhe des Grundfreibetrags von der Steuer verschont. Dieser beträgt aktuell 9.168 Euro pro Person im Jahr. Demnach ist ein monatlicher Verdienst von bis zu 764 Euro steuerfrei. Allerdings: Wer BAföG bezieht, hat die Verdienstgrenze von 450 Euro pro Monat, oder von insgesamt 5.400 Euro jährlich, zu beachten.
Fazit: Den finanziell besten Weg finden
Ein Studium kostet 1.000 bis 1.500 Euro im Monat. Wer vorsichtig rechnet, wird dazu auch einige Risikopuffer für unvorhergesehene Ausgaben einkalkulieren. Wenn die Eltern als Finanzier ausfallen, sind die Kosten für das Studium neben den Minijobs, Werkstudentenstellen oder Ferienjobs nur über einen Studienkredit, ein Stipendium oder den Bildungsfonds finanzierbar. Wenn bestimmte Einkommensgrenzen eingehalten werden, kann auch das staatliche BAföG zum Studium verhelfen.
Tipp: Vor jeder Studienfinanzierung empfiehlt es sich, die Angebote mehrerer Anbieter miteinander genau zu vergleichen. Selbst wenn die Konditionen in den wesentlichen Punkten identisch oder nahe beieinander sind, können doch einzelne Punkte wie zum Beispiel eine größere Flexibilität bei der Förderhöhe oder Dauer sehr wesentlich für das spätere Studium sein.
Kredite zu Top-Konditionen
auf Kredite.com
Nutzen Sie unseren kostenlosen Kreditvergleich &
finden Sie direkt online Ihren Wunschkredit.