Kreditversicherungen sind ein gängiges Mittel für Firmen, um ihre Lieferungen oder Leistungen abzusichern, wenn sie diese in Vorleistung erbracht haben. Die Police tritt ein, wenn der Kunde seiner Zahlungspflicht nicht nachkommt. Der Beitrag erklärt, was genau eine Kreditversicherung ist, wie sie sich zur Restschuldversicherung abgrenzt und in welchen Fällen sie einspringt.
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Definition: Was ist eine Kreditversicherung?
Eine Kreditversicherung dient dazu, das Ausfallrisiko einer Forderung im Rahmen eines Lieferantenkredits abzusichern. Dabei kann es sich um Warenlieferungen, Werklieferungen, Dienstleistungen oder Werkleistungen handeln. Die Warenkreditversicherung springt ein, wenn die Zahlung eines Kunden nach erfolgter Lieferung oder Leistung ausbleibt.
Wenn ein Unternehmen Dienstleistungen erbringt oder Waren an einen Kunden ausliefert und dem Kunden bis zur Bezahlung der Rechnung eine Frist einräumt, gewährt das Unternehmen dem Kunden praktisch einen nicht verzinsten Kredit. Bei einem hohen Warenwert bzw. einem hohen Wert der Dienstleistung könnte ein Forderungsausfall massive Konsequenzen nach sich ziehen.
Die Warenkreditversicherung, kurz WKV, sichert das Unternehmen gegen die Folgen eines Forderungsausfalls ab. Aus diesem Grund wird die Warenkreditversicherung auch als Forderungsausfallversicherung oder Delkredereversicherung bezeichnet. Der Begriff „Forderungsausfallversicherung“ zeigt schon, dass die Versicherung sich auf eine offene Forderung richtet, und nicht auf die Waren oder Dienstleistungen, die damit in Verbindung stehen.
Was ist die Restschuldversicherung in Abgrenzung zur Kreditversicherung?
Eine Restschuldversicherung bezieht sich im Unterschied zur Kreditversicherung auf die Absicherung aus Kreditgeschäften wie zum Beispiel den Immobilien- oder Ratenkrediten. Sie wird auch Kreditausfallversicherung, Ratenschutzversicherung oder Restkreditversicherung genannt.
Kreditnehmer können diese im Zuge einer Kreditaufnahme parallel zum aufgenommenen Darlehen abschließen, um das Ausfallrisiko für die Bank zu senken. Manchmal verknüpfen Kreditgeber ein Darlehen fix mit einer Kreditausfallversicherung und verlangen vom Kreditnehmer zwingend den Abschluss einer solchen Police.
Was zeichnet die einzelnen Arten der Kreditversicherung aus?
Kreditversicherungen gibt es in drei Formen:
- Warenkreditversicherung – Damit werden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abgesichert, deren Laufzeit kurz- oder mittelfristig (bis 6 Monate) angelegt ist.
- Investitionsgüterkreditversicherung – Damit werden Lieferantenkredite abgesichert, deren Inhalt beispielsweise Maschinen und Geräte oder Fahrzeuge sind und deren Zahlungsziel sechs Monate überschreitet.
- Exportkreditgarantie, auch Hermes-Bürgschaft oder Hermes-Deckung genannt – Dabei handelt es sich um ein staatliches Finanzierungsinstrument, mit dem die Bundesregierung das Risiko ausbleibender Zahlungen aus dem Ausland absichert. Fällt eine Zahlung aus, tritt die Hermes-Deckung dafür ein.
In welchen konkreten Fällen springt die Warenkreditversicherung ein?
Der Versicherer springt in drei Fällen ein:
- bei Zahlungsverzug
- bei Zahlungsausfall
- bei Insolvenz des Kunden
Ein Unternehmen schließt mit einem Versicherungsanbieter einen Vertrag und legt ein konkretes Limit fest, bis zu dem eine Warenlieferung oder eine Dienstleistung abgesichert wird. In Abhängigkeit von der Bonität des Unternehmens passt der Versicherungsnehmer den Versicherungsschutz um weitere Forderungen an. Unternehmen können also bei wachsendem Kundenstamm und mit verbesserter Bonität weitere Forderungen in den Vertrag mit aufnehmen.
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Wo sind Anbieter von Kreditversicherungen zu finden?
Kreditversicherer für Lieferantenkredite gibt es in großer Zahl. Interessierte Unternehmen finden zum Beispiel beim Marktführer Euler Hermes mit Sitz in Paris diverse Warenkreditversicherungspolicen. Auch kleinere Assekuranzen wie die R + V Allgemeine Versicherung AG oder Atradius bieten Kreditversicherungen für Firmen an.
Geht es um die Restschuldversicherung privater Kredite, ist die Auswahl noch größer. Verbraucher sollten einen Online-Vergleich verschiedener Versicherungsanbieter durchführen und mehrere Angebote miteinander vergleichen. Das gilt auch, wenn der Kreditgeber, bei dem der Verbraucher ein Darlehen aufnehmen möchte, eventuell bereits einen vorbereiteten Versicherungsvertrag parat hält und die Unterzeichnung verlangt.
Tipp: Kreditgeber sind nicht der ideale Ansprechpartner, wenn es um Versicherungen geht. Verbraucher sollten den unabhängigen Vergleich anstoßen, um eine passende Police zur Restschuldversicherung zu finden.
Fazit: Kreditversicherung sichert einen gewährten Lieferantenkredit ab, Restschuldversicherung übernimmt bei Zahlungsschwierigkeiten die Ratenzahlung eines Verbraucherkredits
Wenn von einer Kreditversicherung die Rede ist, dann handelt es sich nicht wie gemeinhin angenommen um die Besicherung eines privat aufgenommenen Kredit, sondern um die Besicherung von Forderungen aus Lieferungen oder Leistungen einer Firma. Dennoch hat sich der Begriff fälschlicherweise im allgemeinen Sprachgebrauch auch eingebürgert, wenn es um die Besicherung von Konsumentenkrediten geht.
Verbraucher, die ihren aufgenommenen Kredit vor Zahlungsausfällen schützen möchten, schließen eine passende Restschuldversicherung ab. Diese springt ein, falls der Kreditnehmer in Zahlungsverzug gerät und die Raten nicht mehr bedienen kann.